Hättest du auch gerne unkompliziert und schnell frisches Brot? Dann ist dieses Fladenbrotrezept wie gemacht für dich.
Materialaufwand
Schwierigkeitsgrad
Material
- Feuer
- Behälter zum Kneten
Zutaten
- Mehl
- Salz
- Wasser
Optional:
- Hefe (oder Backpulver mit Naturjoghurt)
- etwas Öl
- Nüsse, Kerne, getrocknete Kräuter (zb. Rosmarin…)
- deine Fantasie…
Allgemeines
Der Archetypus eines Teigs besteht aus Mehl, Salz und Wasser. Alles weitere ist im Prinzip „Zuschlagstoff“ und wird nicht unbedingt benötigt. Beim Fladenbrot ist sogar – anders als bei „normalen“ Broten – das Backtriebmittel (zB. Hefe) nicht mal unbedingt vonnöten. Es klappt jedes Mehl oder Mehlmischung, die genug gute Klebeigenschaften („Gluten“) hat. Also beispielsweise alle Weizenmehle und Dinkelmehle. Auch eine Mischung mit anderem Mehl (z.B. Maismehl) ist möglich. Übertreib es damit aber nicht, der Teig kann sonst zu „brösmelig“ werden und auseinander fallen.
Ein Teig mit Backtriebmittel führt zu einem luftigen Brot. Je dicker es wird, desto unterschiedlicher: aussen knusprig (oder suboptimalerweise: schwarz) und innen teigig. Grund dafür ist auch die eingeschlossene Luft und der damit schlechtere „Wärmeleitkoeffizient“ ;). Es gibt Leute die stehen auf teigiges Brot…Auf jeden Fall: Je dünner die Fladen, desto gleichmässiger dein Brot.
Kneten ohne Backtriebmittel
- Mehl und Salz (und Zusätze) trocken mischen
Brot benötigt vergleichsweise viel Salz. Für einen „üblichen“ Klumpen (+- 700g Mehl) benötigt man schnell mal einen gestrichenen Esslöffel. Lass deiner Fantasie ruhig freien Lauf. Rosmarin oder Sesam peppen das Brot auf.Nüsse machen es weniger langweilig.
- Wenig Wasser zugeben
Brot wird immer von der „trockenen Seite“ gemischt. Also nicht zuviel Wasser reinkippen und dann wieder mit Mehl trockenlegen.
- Kneten
Wenn du den Teig gut durchknetest, tastest du dich nach und nach ans Optimum ran. Falls er zu trocken ist, wiederhole Schritt 2. Falls er zu nass ist (Schande über dich) füge Mehl zu. -> Wenn du eine Kugel formen kannst, die gleichmässig ist und nicht gross klebt ist der Teig einsatzbereit.
Kneten mit Backtriebmittel
- Mehl und Salz (und Zusätze) trocken mischen (siehe oben)
Ich gebe nichts auf den Rat, das Salz später zuzugeben (landläufige Meinung ist, dass das Salz die Hefe bei ihrer Vermehrung behindert). Es wird nur komplizierter und ich habe bisher keinerlei Unterschiede festgestellt. Auch hier gilt: Mit welchen weiteren Zutaten du dein Brot aufpeppen willst, ist ganz Dir überlassen. Es soll ja bekanntlich auch Menschen geben, die Kümmel mögen…
- Backtriebmittel zugeben
- Wenig Wasser zugeben
Brot wird immer von der „trockenen Seite“ gemischt. Also nicht zuviel Wasser reinkippen und dann wieder mit Mehl trockenlegen.
- Kneten
Wenn du den Teig gut durchknetest, tastest du dich nach und nach ans Optimum ran. Falls er zu trocken ist, wiederhole Schritt 2. Falls er zu nass ist (Schande über dich!) füge Mehl zu. -> Wenn du eine Kugel formen kannst, die gleichmässig ist und nicht gross klebt ist der Teig bereit für die Teigruhe.
- Teigruhe
Hefe: Je nach Hefezugabe soll der Teig an einem warmen Ort ruhen (zB. in der Sonne oder in der Nähe vom Lagerfeuer). In unserer verwöhnten Wohlstandsgesellschaft, wo man meint zeitgleich säen und ernten zu können, kippt man soviel Hefe zum Teig, dass man höchstens eine Stunde warten muss (industriell auch weniger). Ein geiler Teig, der erst noch viel bekömmlicher ist, entsteht allerdings mit einem Bruchteil (zB. einem Zehntel der Hefe) und 8- 24h Teigruhe. Vielleicht kannst du das mal ausprobieren, bevor die hungernden Zombies schon Schlange stehen. Auf jeden Fall: Je mehr Hefe, desto schneller geht dein Brot auf.
Backpulver: Unter Brotbäckern verpönt, weil damit normalerweise Kuchen gebacken werden. Das Brot wird aber sehr fein wenn man dem Teig eine gehörige Portion Naturjoghurt verpasst. Nach der Zugabe kannst du sofort mit Mischen und Backen loslegen. Achtung: kein Kneten mit Backpulver (sonst ist der Aufgeh-Effekt dahin). Die Diskussion über Vorteige, Frisch vs. Trockenhefe, Sauerteige, Wildhefe etc. würde diesen Post übersteigen und wird an anderer Stelle weitergeführt.
Backen
- Forme aus dem Teig Fladen
Klappt nur wenn nicht schon alles weggenascht wurde 😉 Je dünner desto besser. Wenn die Fladen Handgrösse nicht übersteigen, sind sie etwas einfacher in der Zubereitung.
- Falls deine Fladen klebrig sind, bemehle sie noch etwas
Klappt alternativ auch mit Asche. Asche von normalen Hölzern kann getrost gegessen werden. In Überlebenssituationen wird es als Salzersatz (nur dass es eben nicht salzig schmeckt) verwendet. An feuchten Fladen bleiben Glutstücke gerne kleben. Das kann den Teig lokal verbrennen und die hängenbleibenden Stücke selber nerven beim Kauen…
- Backen in der Glut
Ja, in der Glut; nicht in der Asche. Scharre dazu ein Glutbett neben dem brennenden Feuer. Das ist optimalerweise überall gleich warm, also nicht zu nah an der Flamme (sonst wird das Brot einseitig stärker pigmentiert…). Wenn du viele Mäuler stopfen musst, wird das Gluttbett entsprechend grösser, ansonsten reicht ebenfalls eine Handgrösse. Beachte, dass du mit dem Fladen auch immer die Glut erstickst; die Wärme nimmt also stetig ab und die Wendezyklen also länger. Ein Grund mehr für kleinere Fladen. Die kalten Kohlestücke kannst du wieder dem Lagerfeuer zuführen und nimmst von da heisse.
- Wende die Fladen häufig
Je nach Hitze deiner Glut nach 10 Sekunden oder länger. Wenn du einen guten Mix aus Dauer und Hitze hast, werden die dunkleren Stellen nicht schwarz und es gibt später nichts zu meckern und kratzen. Wenn dein Teig ölversetzt ist, wird die Hitze gleichmässiger verteilt und die Kohlenstücke kleben weniger.
Le voilà! Die Fladen sind auch ohne zusätzliche Beschichtung (Butter usw.) sehr lecker.
Trumpf mal beim nächsten 0815-Grillabend damit auf; du wirst dich wundern 😉 Lass uns unten teilhaben an deinen Erfahrungen! Welche Geschmacksnoten sind dein Favorit?